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Harnblasenkrebs

Harnblasenkrebs und Symptome der Krankheit

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Harnblasenkrebs ist die vierthäufigste Krebserkrankung bei Männern und die dreizehnt-häufigste bei Frauen. Weltweit werden jährlich durchschnittlich 330,000 neue Fälle von Harnblasenkrebs diagnostiziert. Bei etwa 75% davon handelt es sich um eine nichtinvasive Krankheit, die in den Epithelzellen (der Innenauskleidung) der Blasenwand entsteht. Diese Krebsart neigt dazu, trotz Behandlung erneut aufzutreten; in den meisten Fällen tritt der Tumor wieder als nicht-muskelinvasiver Krebs auf. Ein Tumor, der (tiefer) in die Muskelschicht der Harnblase vordringt, wird "invasiver" Harnblasenkrebs genannt.

 

Anzahl von neuen Fällen pro Jahr​​​​   

USA & Canada 76.749         

Europa 166.583         

Deutschland  15.850   

Daten aus einer Aufstellung der WHO & Krebsforschung (Groß Britannien)



Zu den Symptomen des Harnblasenkrebs, die nicht unbedingt offensichtlich sein müssen, zählen im Wesentlichen folgende:

•  Sichtbares Blut im Urin (Hämaturie), was im allgemeinen schmerzlos.
•  Blutspuren bei Laboruntersuchungen des Urins.
•  Starker Harndrang (Unfähigkeit das Wasserlassen hinauszuzögern) und häufiges Urinieren.
•  Beschwerden beim Wasserlassen.

 

Diese Symptome können auch im Fall von anderen, nicht bösartigen Erkrankungen auftreten: Infektionen der Harnwege, Harnblasensteine, gutartige Tumore usw. Nur ein Arzt kann die Bedeutung der Symptome diagnostizieren, daher ist beim Auftreten auch nur eines dieser Symptome eine ärztliche Untersuchung, erforderlich.

Diagnose & Behandlungsmethoden

Diagnose & Behandlungsmethoden

Um die Quelle der Symptome zu bestimmen, fragt der Arzt spezifische Fragen zur Gesundheit des Patienten und führt eine körperliche Untersuchung durch. Zu einem späteren Zeitpunkt verwendet der Arzt möglicherweise ein Instrument, mit welchem er direkt in die Harnblase hineinsehen kann; diese Untersuchung nennt man Zystoskopie oder Blasenspiegelung. Während dieser Untersuchung ist es möglich, Gewebeproben aus der Blasenwand zu entnehmen (Biopsie), die dann unter einem Mikroskop untersucht werden. Falls die Zystoskopie den Verdacht eines Tumors nahelegt, folgt normalerweise dessen chirurgische Entfernung, auch als transurethrale Resektion des Blasentumors (TUR) bekannt. In der Regel wird anhand einer Gewebeprobe der Tumor-Grad (Aggressivität) und das Tumor-Stadium (Eindringtiefe in die Blasenwand) bestimmt. Der Arzt veranlasst möglicherweise noch zusätzliche Untersuchungen.

Vorbereitung auf die Behandlung   

Patienten ziehen es häufig vor, sich aktiv an den Behandlungsentscheidungen zu beteiligen. Es gibt zahlreiche Informationen über Harnblasenkrebs und dessen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Wir empfehlen Ihnen, sich an Ihren behandelnden Arzt in Praxis oder Krankenhaus zu wenden, um diese Informationen zu erhalten. In dieser Situation ist es ganz normal, wenn man besorgt und angespannt ist, auch die Unterstützung durch die Familie ist sehr wichtig. Es ist ratsam, alle Fragen, die Sie bewegen, schriftlich festzuhalten, bevor Sie Ihren Arzt aufsuchen. Außerdem ist es sinnvoll, wenn ein Familienmitglied Sie bei diesem Besuch begleitet.

Behandlungsmethoden   

Die Behandlung des nicht-muskelinvasiven Harnblasenkrebses erfolgt in zwei Hauptphasen:

 

a. Die chirurgische Entfernung des Tumors (Transurethrale Resektion der Blase), genannt TURB (vgl. Absatz Diagnose der Krankheit oben). Der Eingriff erfolgt durch die Harnröhre unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose; ein Öffnen der Bauchhöhle ist nicht erforderlich. In Fällen von zahlreichen nicht-muskelinvasiven Tumoren wird der Arzt möglicherweise zusätzliche TURBs oder eine ausgedehnte Operation durchführen. Gelegentlich ist eine teilweise oder vollständige (radikal genannte) Entfernung der Harnblase vonnöten (eine sogenannte Zystektomie), vor allem, wenn der Tumor in das Muskelgewebe vorgedrungen ist. Dann wird eine alternative Harnableitung erstellt.

 

b. Nachdem die Art des Tumors sowie das Risiko der Wiedererkrankung und der Wachstumsfortschritt festgestellt wurden, erfolgt üblicherweise eine präventive Behandlung, um ein erneutes Auftreten zu verhindern. Dazu wird die Blase mit verschiedenen chemischen oder biologisch aktiven Materialien gespült (Blaseninstillation oder intravesikale Instillationstherapie). Durch das Spülen mit chemotherapeutischen Materialien sollen Krebszellen zerstört werden, die bei der Operation nicht entfernt wurden und ein hohes bösartiges Potenzial haben.

Mit biologischen Spülmaterialien wie z.B. BCG (geschwächte oder abgetötete Tuberkulosebakterien) soll in den Zellen der Innenauskleidung der Harnblase eine Immunreaktion hervorgerufen werden, die zur Zerstörung von Krebszellen führt.

 

Der Arzt empfiehlt die Behandlungsart oder die Kombination von Behandlungsformen aufgrund der Tumoreigenschaften und des Zustands des Patienten. Die Entscheidung zur angemessenen Behandlung, ihrer Folgen und Erfolgsmöglichkeiten werden Ihnen vom Arzt und dem medizinischen Team erklärt.

Die Synergo®-Behandlung 
Lokale Mikrowelle bzw. Radiofrequenz-Behandlung und simultane Chemotherapie

Die Synergo-Therapie

Ungeachtet der Vielfalt der Behandlungsmöglichkeiten kommt es häufig zu Tumorrezidiven und einem Fortschreiten der Erkrankung bei Blasenkrebspatienten mit mittlerem bis hohem Rückfallrisiko. Die Synergo-Therapie verbindet eine örtliche Radiofrequenz-Behandlung und Gewebeerwärmung der Harnblasenwand mit der gleichzeitigen Spülung der Blase mit einem gekühlten Chemotherapeutikum. Die RF-Behandlung erfolgt durch ein spezielles transurethrales RF-Ablationsinstrument, das mit einer miniaturisierten Antenne und fünf Temperatursensoren ausgestattet ist und in einen Silikonkatheter integriert ist, der durch die Harnröhre in die Harnblase eingeführt wird und durch welchen gleichzeitig auch die Spülung erfolgt. Sämtliche Daten der Behandlung werden vom Synergo-Computer verarbeitet und überwacht, so dass die Temperatur der Harnblase während der gesamten Behandlung konstant und stabil bleibt (örtliche Temperatur: 42°C). Die Synergo®-Methode ist seit 2001 im Einsatz. Auch in verschiedenen Krankenhäusern in Deutschland wird sie eingesetzt und ist unter Urologen bekannt. 

Das transurethrale RF-Ablationsinstrument führt dabei drei Hauptfunktionen aus:  

  • Lokale, nichtionisierende Radiofrequenz-Bestrahlung und gleichmäßige Erwärmung der Blasenwand mittels einer kleinen Antenne

  • Temperaturüberwachung durch hochempfindliche Thermosensoren an mehreren Stellen der Blasenwand und Harnröhre

  • Zirkulation des gekühlten Chemotherapeutikums in die Blase und aus ihr heraus

Die Synergo-Technologie wurde im Jahr 2001 von der europäischen Normenbehörde (CE) genehmigt; Mittlerweile wird die Behandlung in zahlreichen führenden medizinischen Zentren erfolgreich eingesetzt. Bislang wurden Tausende von Patienten behandelt, und viele Studien (einschließlich randomisierter Studien) wurden durchgeführt. Die Sicherheit und Wirksamkeit der Technologie wurden in zahlreichen Routinebehandlungen und klinischen Studien nachgewiesen und seit 1995 veröffentlicht.

Es gibt zwei Indikationen für eine Behandlung mit Synergo (beide für mittleres bis hohes Tumorrezidivrisiko):  

a. Behandlung zur Vermeidung des Wiederauftretens von Harnblasentumoren (prophylaktische Behandlung). Für Patienten, bei denen der Krebs in der Harnblase chirurgisch (TUR-B) oder durch Laserbehandlung komplett entfernt wurde.

 

b. Behandlung zur Zerstörung des Tumors (ablative Behandlung). Für Patienten mit einem ausgedehnten Harnblasentumor oder großen bösartigen Flächen in der Harnblase (welche in einer einzelnen chirurgischen Operation schwierig zu entfernen sind), für Patienten mit häufig wiederkehrenden Tumoren, sowie für Patienten mit hohem Operationsrisiko.

Nach den wöchentlichen Therapien werden alle 6 – 8 Wochen Behandlungen erteilt. Diese werden ambulant durchgeführt, sodass die Patienten danach direkt ihren täglichen Aktivitäten nachgehen können. Die Nebenwirkungen der Behandlung sind meist leicht

und vorübergehend (z. B. lokale Schmerzen, brennendes Gefühl beim Wasserlassen, starker Harndrang und häufiges Urinieren) und verschwinden normalerweise innerhalb von 48-72 Stunden nach der Behandlung. Sie stellen für den Patienten keine Gefahr dar.

Nachbehandlung des Patienten  

Nach dem Ende der Behandlung muss sich der Patient Nachsorgeuntersuchungen wie routinemäßigen Zystoskopien und nach Bedarf weiteren Untersuchungen unterziehen. Das ist erforderlich, um ein eventuelles Wiederauftreten der Erkrankung so früh wie möglich feststellen zu können.

Haftungsausschluss

Diese Informationen sind nicht als vollständige Beschreibung Ihrer Kondition gedacht, sondern dienen nur als Ergänzung zu den Informationen, die Ihr Arzt Ihnen erteilt. Sie sind kein Ersatz für professionellen ärztlichen Rat, sondern dienen der Unterstützung und nicht als Ersatz für den Dialog zwischen Ihnen und Ihrem Arzt.
Obwohl klinische Studien die Wirksamkeit der Synergo® RF-Thermo-Chemotherapie bei der Behandlung von nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs (oberflächlichem Harnblasenkarzinom) belegen, können die Ergebnisse variieren. Es gibt keine Garantie für ein befriedigendes Ergebnis. Bevor Sie über die Behandlungsmöglichkeiten entscheiden, besprechen Sie diese mit Ihrem Arzt. Das Verständnis der Risiken der jeweiligen Behandlung kann Ihnen helfen, die beste Entscheidung für Ihre individuelle Situation zu treffen. Eine Synergo Behandlung ist nicht immer für jeden Einzelfall geeignet und ist eventuell in Ihrem Fall nicht anwendbar. Fragen Sie immer Ihren Arzt über alle Behandlungsmöglichkeiten, deren Risiken und Vorteile. Nur Ihr Arzt kann feststellen, ob Synergo für Ihre Situation geeignet ist. 

Haftungsausschluss
Synergo-Therapie

Einführung des Synergo-RF Applikator (Katheter) durch die Harnröhre eingeführt

Der Synergo-Applikator (Katheter) in der Blase.

Der Synergo-Applikator (Katheter) in der Blase. Lokale Bestrahlung der Blasenwand mit Radiowellen, Wärme (Hyperthermie) und Chemotherapeutikum sind gleichmässig verteilt

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